Die größten Modesünden

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Textilien als billige Wegwerfartikel zu betrachten und sich keine Gedanken über Folgen für Umwelt und Mensch zu machen, allen Modetrends hinterhereifern, unbedacht zu viel kaufen – das sind die größten Modesünden, die Konsumenten begehen können. Ein Interview mit Lina Pfeifer von GOTS, Global Organic Textile Standard.

Frau Pfeifer, welches sind Ihrer Meinung nach die größten Modesünden, die wir Konsumenten begehen?

Textilien als billige Wegwerfartikel zu betrachten ohne sich über Folgen für die Umwelt, die Menschen oder eigene Gesundheit bewusst zu sein. Sich negativ von Werbung beeinflussen zu lassen und Trends zu schnell hinterherzueifern. Unbedacht viel zu viel zu kaufen und Fastfashion brands unterstützen, ihre unnachhaltigen und unethischen Geschäftspraktiken weiterlaufen zu lassen.

Wie könnten diese Modesünden vermieden werden?

Aus Sicht eines Konsumenten erfordert ein nachhaltigerer Konsum sicher vor allem Bewusstsein, Nachdruck und Tatendrang. Die Frage ist auch, wo ein Konsument bereits steht und was sein/ihr Verhältnis zu Mode oder Textilien ist. Viele Kleidung kann man in Second-Hand-Läden, auf Flohmärkten oder in Vintage-Läden kaufen. Somit verbraucht man keine neuen Ressourcen für die Herstellung von Textilien. Auch bei der Waschung von Second Hand Textilien mit synthetisch hergestellten Fasern und konventioneller Verarbeitung kommen Kleinstpartikel ins Wasser. Daher kann man beim Kauf an einige Leitmotive denken: gefällt und steht mir das wirklich? Brauche ich das? Kann ich das mit meinen Anziehsachen im Schrank kombinieren?

Die Möglichkeit, Second Hand zu kaufen, sollte uns nicht dazu animieren, mehr zu konsumieren. Trotzdem ist es ein sinnvoller und ökonomischer Weg, die bereits vorhandenen Ressourcen zu nutzen. Darüber hinaus kann man als Verbraucher sehr gut brands unterstützen, die bereits nachhaltig produzieren und sich in Ihrer Lieferkette konkret für Sozialverantwortung und umweltverträgliche Produktion einsetzen und die diese Stichwörter nicht nur in Ihrem CSR Bericht erwähnen, sondern durch verschiedene systemische Lösungen Ihren Beschaffungsprozess danach ausrichten.

Was könnten Wirtschaft, Unternehmen und vielleicht die Politik in dieser Hinsicht besser machen?

Grob gesagt sollten Initiativen unterstützt werden, die alle Akteure vereint und gemeinsame Lösungswege finden lässt – und zwar zügig und auf breiter Basis. Das Bündnis für nachhaltige Textilien, initiiert von der deutschen Bundesregierung, ist ein Beispiel für eine solche Multistakeholderinitiative. Mehr unter www.textilbuendnis.de.

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