Im Kampf gegen Plastik – nachhaltige Rucksäcke & Co. aus Naturstoffen

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INTERVIEW I Gut gerüstet im turbulenten Alltag oder bei einer Auszeit in der Natur – mit den langlebigen und nachhaltigen Taschen und Rucksäcken von NORDLICHT ist das kein Problem.

Hochwertiges Leder, Segeltücher und Bio-Baumwolle – eine Kombination, die für manch einen wohl im ersten Augenblick Fragen aufwirft. Dabei dienen die recycelbaren und natürlichen Materialien als idealer Grundbaustein zur Herstellung von langlebigen und multifunktionalen Taschen und Rucksäcken. Das innovative Unternehmen tut genau das und achtet bei der Produktion nicht nur auf ökologische Aspekte, sondern auch auf soziale Verantwortung, um Mensch, Umwelt und Natur möglichst gerecht zu werden.

Wie das der Marke gelingt, wofür sich NORDLICHT weiterhin im Sinne der Nachhaltigkeit stark macht und wo noch Optimierungsbedarf besteht, erfährst du von Gründer Nico Heuchel im Interview.

Nachhaltige-Mode.de: Nico, NORDLICHT steht seit Beginn an für eine soziale und umweltgerechte Herstellung. Was versteht ihr genau darunter?

Nico: Darunter verstehen wir faire Löhne und respektvolle Arbeitsbedingungen, natürliche Materialien, eine ressourcenschonende Produktion, langlebige Produkte und ein achtsames wirtschaftliches Handeln.

Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet für uns, ökologische und soziale Verantwortung zu übernehmen und gleichzeitig ökonomisch korrekt zu handeln. Nur ein langfristiger wirtschaftlicher Unternehmenserfolg kann für alle, dazu gehören Mitarbeiter, Lieferanten, Kund*innen, Gesellschaft und Eigentümer*innen, von Nutzen sein.

Der ganzheitliche Ansatz, der soziale, umweltschützende und wirtschaftliche Aspekte gleichrangig behandelt, zeichnet die Unternehmensstrategie bei NORDLICHT aus.

Multifunktionaler nachhaltiger Rucksack. (Bild: NORDLICHT)

Wie sieht die soziale und umweltegerechte Herstellung konkret bei euren nachhaltigen Taschen und Rucksäcken aus?

Um eine umweltgerechte Herstellung zu garantieren, dürfen keine gesundheitlichen und ökologisch bedenklichen Farbstoffe und Hilfsmittel wie giftige Schwermetallverbindungen und Formaldehyd bei der Produktion eingesetzt werden. Wir bei NORDLICHT setzen auf zertifizierte Bio-Baumwolle, da diese deutlich weniger Wasser und Energie in der Herstellung benötigt.

Ein Beispiel:

Konventionelle Baumwolle benötigt unbegreifliche 2.700 Liter Wasser für die Herstellung eines einzigen Baumwoll-T-Shirts. Mit 324 Litern pro T-Shirt benötigt Bio-Baumwolle 88% weniger Wasser als konventionelle Baumwolle. Um soziale Standards einzuhalten, weisen unsere Produzenten unterschiedliche Zertifikate vor, wie u.a. das Qualitätsmanagement nach ISO 9001, den Verhaltenskodex nach BSCI und Arbeitsbedingungen nach SA 8000. Wir sind zudem regelmäßig (soweit es Corona zulässt) persönlich bei unseren Produktionspartnern zu Besuch, um uns von der Einhaltung der definierten Anforderungen vor Ort zu überzeugen.

NORDLICHT ist ein Slow Fashion Label, welches für Langlebigkeit und qualitativ hochwertige Produkte steht. Welche Materialien setzt ihr ein, um diesen Aspekten gerecht zu werden?

Wir möchten ein Zeichen gegen Plastik setzen und nutzen für unsere Produkte recyclebare, natürliche & langlebige Naturstoffe wie hochwertiges Leder, Segeltuch, Bio-Baumwolle und wasserfestes Kraftpapier. Unsere Materialien werden unabhängig geprüft und sind schadstofffrei. Kunstleder kommt bei uns nicht an die Tasche – denn es basiert wie alle Kunststoffe auf Erdöl und ist nicht biologisch abbaubar.

Wir verwenden ausschließlich hochwertiges Leder. Nur so können wir die langjährige Benutzung der Produkte sicherstellen. Selbstverständlich ist unser Leder frei von jeglichen Schadstoffen, wie z.B. ChromVI. Das stellen wir mithilfe unabhängiger Prüfungen sicher.

Weiterhin setzen wir vermehrt auf die vegetabile Gerbung. Die vegetabile, sprich pflanzliche Gerbung, ist eine besonders schonende Methode für Mensch und Umwelt. Vegetabil gegerbte Leder zeichnen sich dadurch aus, dass die Gerbung des Leders ausschließlich mit Pflanzenteilen erfolgt. Hierfür eignen sich vor allem Rinden, zum Beispiel von Eichen, Fichten oder Birken, aber auch Blätter von Olivenbäumen.

Wandern in der Natur oder Großstadt-Tour- Für welche Aktivitäten eignet sich euer Angebot an nachhaltigen Taschen und Rucksäcken?

Mit NORDLICHT Taschen und Rucksäcken sollst du perfekt gerüstet sein sowohl für den Alltag in der Stadt als auch für die Auszeit in der Natur. Unser Ziel ist es, perfekte Lösungen für all diejenigen anzubieten, die keinen kurzlebigen Trends hinterher hecheln wollen und Wert auf Qualität, zeitloses Design und besondere Details legen.

Zeitlose Modelle für jeden Anlass. (Bild: NORDLICHT)

Wir stehen für außergewöhnliche Produktdesigns, natürliche, langlebige Materialien und keinen Kompromiss bei der Qualität. Denn das Nachhaltigste ist es, ein Lieblingsstück so lange wie möglich zu tragen.

Welche NORLDICHT-Tasche ist dein persönlicher Favorit und darf in deinem Alltag nicht mehr fehlen? Erklär uns gerne warum. 

Mein persönlicher Favorit ist unser veganer NOAN Rucksack aus unserem innovativen Kraftpapiermaterial. Ich selbst nutze den NOAN Rucksack gerne für Fahrradtouren oder zum Wandern, sein geringes Gewicht ist hierfür ideal. Anfangs hatte ich Zweifel, ob Papier wirklich eine Alternative zu Leder sein kann, aber dieses spannende Material überzeugt im Praxistest sofort. Es ist superleicht und wasserbeständig. Und es nutzt nur sehr, sehr langsam ab!

Der nachhaltige und vegane Rucksack NOAN. (Bild: NORDLICHT)

Auch das Feedback unserer Kund*innen ist durchweg positiv und bestärkt uns weitere Kollektionen mit diesem großartigen Material zu produzieren.

Auch Fairness ist euch bei der Herstellung eurer Taschen und Rucksäcke wichtig. Wie garantiert ihr faire Arbeitsbedingungen und worauf sollte man beim Kauf neuer Produkte achten, wenn einem eine faire Herstellung wichtig ist?

Als faires Label wollen wir mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, dass sich schöne und hochwertige Produkte mit fairen Arbeitsbedingungen und gerechten Löhnen vereinen lassen. Unsere Lieferanten sind unsere Partner und als solche behandeln wir sie auch. Unsere Geschäftsbeziehungen basieren auf Vertrauen und Respekt. Wir finden, nur so geht faire Zusammenarbeit.

Für uns ist es wichtig, dass unsere Produzenten unsere nachhaltige Mission verstehen und einhalten. Deshalb streben wir auch immer langfristige Partnerschaften an. Ohne Zwischenhändler arbeiten wir direkt mit unserer Produktionsstätte zusammen und besuchen sie nicht nur, sondern arbeiten vor Ort zusammen, um besonders zu Beginn unserer neuen Kollektionen die richtigen Schnitte und Stoffe zu vereinen.

Um unseren Kund*innen ein sicheres Gefühl zu geben, setzen wir auf die Zusammenarbeit mit anerkannten Zertifikaten wie z. B. GOTS oder dem staatlichen Siegel Grüner Knopf. Diese Siegel geben Verbracuher*innen, welche fair produzierte und ökologische Kleidung suchen, eine Orientierung. Die dadurch zertifizierten und nachhaltig produzierten Produkte halten hohe ökologische und soziale Mindestanforderungen ein und zeichnen das Unternehmen als verantwortungsbewusst in Herstellung und Handel der Produkte aus.

NORDLICHT ist ein nachhaltiges Label – würdet ihr euch zu 100 Prozent als nachhaltig einschätzen und wenn nein, was könnt ihr deiner Meinung nach verbessern?

Ein Blick in die Zukunft hin zu mehr Nachhaltigkeit. (Bild: NORDLICHT)

Nein, auch wir sind noch nicht zu 100 Prozent nachhaltig. Wer für eine ökologisch und sozial bessere Welt kämpft, muss ständig alles in Frage stellen. Auch sich selbst. Wir überprüfen stetig unsere Planungs-, Fertigungs- und Versandprozesse.

Anregungen von Mitarbeiter*innen, Partner*innen, Kund*innen hören wir immer neugierig zu. Gemeinsam mit unseren Partner*innen verbessern wir laufend die Zusammenarbeit in der Produktion.

Dabei gehen wir mit System, aber nicht nur schematisch vor. Denn wenn wir etwas messen, wissen wir ja bereits, wo der Schuh drückt. Um aber mögliche versteckte Fehlerquellen oder Verbesserungsmöglichkeiten zu entdecken, versuchen wir ständig, die Routine zu verlassen, über den Tellerrand zu schauen. Wir bleiben interessiert und informiert, diskutieren mit Expert*innen genauso wie mit Nichtexpert*innen, stellen Bezüge her und versuchen, weiter und weiter zu denken. Weil das auch sehr assoziativ ist, lässt es sich nicht zertifizieren. Das ist vermutlich auch gut so!

Vielen Dank für das Interview, lieber Nico!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an NORDLICHT stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare – wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

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