Jurtenleder: Nachhaltige Accessoires mit den Werten der mongolischen Kultur

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INTERVIEW | Die Accessoires von Jurtenleder orientieren sich an der mongolischen Nomadenkultur, die nachhaltig und im Einklang mit der Natur ist. Wie das umgesetzt wird, erzählt dir Gründerin Nomio.

In der Mongolei spielt das Nomadentum eine sehr große Rolle und wird traditionell und im Einklang mit den Elementen der Natur gelebt. Auch das Lederhandwerk ist eng damit verbunden und wird seit vielen Jahren praktiziert. Diese Lebenseinstellung und die Werte der mongolischen Kultur möchte Nomio mit ihrer Marke Jurtenleder nach Deutschland bringen und in ihren Accessoires aus pflanzlich gegerbtem Leder widerspiegeln.

Wie setzt Nomio das um und wie kann die Lederproduktion nachhaltig gestaltet werden? Das und viele weitere spannenden Infos erwarten dich im Interview über Jurtenleder.

LifeVERDE: Nomio, du möchtest mit Jurtenleder einen Teil deiner mongolischen Kultur nach Deutschland bringen. Erzähl uns kurz etwas zu deiner Mission.

Nomio Holtz: Ich bin in der Mongolei aufgewachsen und lebte dort bis zu meinem 22. Lebensjahr. Für mein Studium zog es mich nach Deutschland und seither träumte ich davon, meinen Ursprung und mein Leben in Europa zu verknüpfen. Meine Heimat hat so viel zu bieten – Tradition, vielschichtige Kultur, einzigartige Landschaft mit unendlicher Weite und gastfreundliche Menschen – und doch machen nur die Wenigsten einmal selbst die Erfahrung einer Mongoleireise. Reisen ins Land unter dem blauen Himmel sind nicht unbedingt einfach. Es gibt sprachliche Barrieren, denn mit Englisch kommt man außerhalb der Hauptstadt Ulan Bator nicht sehr weit. Ebenso wenig kann man sich ohne Einheimische sehr weit bewegen. Um die wundervollen Winkel des Landes zu erleben, ist man oft mehrere Tage unterwegs, benötigt entsprechende Fahrzeuge und Ortskundige. Deshalb sind Mongoleireisen vergleichsweise teuer. Dennoch ist das Land ein Diamant im Auge von Vielreisenden und eine Sehnsuchtsdestination für alle, die gerne reisen und in fremde Kulturen eintauchen.

Mit Jurtenleder möchte ich jedem ein Stück Mongolei in die Hand geben – ein Stück Freiheit und ein Stück Natur. Deshalb habe ich eine Marke kreiert, die die Werte der mongolischen Nomaden transportiert und nach Europa bringt.

Bild: Jurtenleder

Was ist das Besondere an der mongolischen Kultur und wie spiegelt sie sich in den Produkten von Jurtenleder wider?

Die mongolische Kultur ist eng verknüpft mit dem Nomadentum. Das ist die traditionelle mongolische Lebensweise, die noch heute hohen Stellenwert besitzt. Bewegt man sich abseits der großen Hauptstadt Ulan Bator, so erblickt man überall die freilebenden Herden der Nomaden und in jedem Augenwinkel eine weiße Jurte. Das Leben der Nomaden ist nachhaltig, im Einklang mit den Elementen und der Natur. Das Lederhandwerk besitzt in der Mongolei lange Tradition, ist eng verbunden mit dem Nomadentum und der Viehzucht. Darin liegt der Ursprung von Jurtenleder.

Wir beziehen unser Leder von mongolischen Weidetieren. Dabei setzen wir auf Leder aus dem Narbenspalt. Dieser Teil des Leders ist besonders strapazierfähig aufgrund des dichteren Fasergefüges und trägt Besonderheiten, wie Farbvariationen oder Narben, als Zeugnis des natürlichen Ursprungs und der Weidetierhaltung. Dies ist der ideale Rohstoff für viel genutzte Alltagsbegleiter aus Leder. Aufgrund des natürlichen Wachstums ist das Porengefüge bei unserem Rinds- und Schafsleder sehr fein, etwas ausgeprägter beim Ziegenleder. Dies ist ein sichtbarer Unterschied zu Leder aus Mastzucht. Als Ergänzung zur natürlichen Herkunft unseres Leders gerben wir unseren Rohstoff pflanzlich auf Basis verschiedener Hölzer. Das sorgt für einen natürlichen Duft und einen derben Griff. Zudem unterstützt diese Gerbmethode die individuelle Farbannahme der Haut und macht jedes Lederstück zum Unikat.

Wie das Leben der Nomaden ist Jurtenleder nachhaltig, durch Weidetierhaltung, natürliche Gerbung, eine klimaneutrale Transportkette und umweltfreundlichen Versand.

Bei der Leder-Gewinnung achtet ihr auf einen bewussten Umgang mit den Tieren. Wie kann Lederproduktion mit Tierwohl einhergehen?

In der Mongolei gibt es keine Massentierhaltung oder Mastzucht. Die Tiere sind ein fester Bestandteil des Nomadentums und leben zusammen mit den Nomaden halbwild in der mongolischen Steppe. Verlässt man die Hauptstadt Ulan Bator, kann man überall die grasenden Tiere entdecken, ob Ziegen, Schafe, Rinder, Pferde oder Yaks. Nie weit entfernt von einer Herde finden sich ein paar Jurten. Diese Form der Tierhaltung ist ursprünglich, nachhaltig und im Einklang mit der Natur. Gleichzeitig ist es die wohl tierfreundlichste Form der Haltung.

Aufgrund des wenig ertragreichen Bodens und den langen, teils sehr kalten Wintern sind die Mongolen auf Fleisch angewiesen. Fleisch ist schon seit jeher eine Hauptnahrungsquelle der Mongolen und das Nutztier besitzt deshalb einen hohen Stellenwert.

Das komplette Interview mit Nomio´s Antworten zu den Themen pflanzliche Ledergerbung, faire Arbeitsbedingungen und natürlich dem Jurtenleder-Sortiment findest du auf LifeVERDE.de: Jurtenleder: Nachhaltige Accessoires mit den Werten der mongolischen Kultur

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