Nachhaltige Schuhe entstanden aus einem Regenerations-Gedanken

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INTERVIEW I Schuhwerk, das dem Körper bei seiner Regeneration helfen soll und einen positiven Impact hinterlässt. Interessiert?

Es drückt im Schuh – ein Problem, das sicher jedem und jeder schon einmal begegnet ist. Wäre es nicht toll, wenn sich das (neue) Paar Schuhe ohne zu drücken, quetschen oder weh zu tun direkt deinem Fuß anpasst? Zum Beispiel so wie die von Wildling: Die nachhaltigen Schuhe der Marke sind nicht nur für jeden Anlass geeignet, sondern helfen auch dabei, natürliche Bewegungsabläufe wiederzuentdecken und bei der Regeneration des Körpers zu helfen.

Wie das innovative Modelabel insbesondere im Puncto Nachhaltigkeit bei der Produktion und Wertschöpfung seiner Minimalschuhe einen positiven Impact leistet und was die Kollektionen so besonders macht, erfährst du im Interview mit dem Wildling-Team.

Nachhaltige-Mode.de: Wildlings Mission ist es, die Verbundenheit von Mensch und Umwelt zu stärken. Wie genau stellt ihr das an?

Anna: Wildling ist aus der Idee der Regeneration entstanden: Unsere Schuhe sollen helfen, unsere Körper zu regenerieren, die Freude an natürlichen Bewegungsabläufen wiederzuentdecken und den Boden zu spüren, der uns trägt.

Doch wir wollen darüber hinausgehen. Wir möchten Verantwortung übernehmen und Lösungen vorantreiben. Unternehmen nutzen die Ressourcen der Erde, darum sollten sie sich auch für deren Erhalt einsetzen. Wir wollen nicht nur Schaden minimieren, sondern bei jedem Schritt, den wir tun, einen positiven Impact hinterlassen.

Deshalb hat sich Wildling Shoes vor einem Jahr der Initiative “1% for the Planet” angeschlossen und sich verpflichtet, ein Prozent seines jährlichen Umsatzes an gemeinnützige Umweltschutz-Organisationen zu spenden.

Wie gestaltet ihr als Slow Fashion Label einen möglichst niedrigen CO2-Fußabdruck und worauf kommt es bei der Minimierung dessen an?

Sherin: Uns ist wichtig, dass wir eine ganzheitliche Betrachtung der Emissionen in der Lieferkette vornehmen. Hierzu analysieren wir die Treiber, suchen nach Verbesserungsmöglichkeiten und setzen diese kontinuierlich um. Ganz konkret sind die Haupttreiber für Emissionen in der textilen Lieferkette neben dem Stromverbrauch die Gewinnung der Rohstoffe. Hier achten wir bereits beim Design der Schuhe darauf, welche Materialien wir einsetzen und aus welchen Quellen sie stammen.

Wildling leistet einen positiven Impact für die Umwelt. (Bild: Wildling Shoes/Sandra Dienemann)

Welche Kriterien sind euch als nachhaltiges Fashionlabel noch wichtig in Sachen ökologisches Handeln?

Anna: Bis 2025 wollen wir eine regenerative Wertschöpfungskette umgesetzt haben – vom Anbau unserer Rohstoffe in Agroforstsystemen, über die Umsetzung von Konzepten für ganzheitlichere Arbeitsmodelle und höhere Umweltstandards mit unseren Lieferant:innen bis hin zu einer verlängerten Lebensdauer unserer Produkte und einem Schuh, der in Komponenten recycelt bzw. kompostiert werden kann. Damit schließt sich der Kreis.

Nun zu euren Schuhen: Aus welchen Materialien sind sie gefertigt und woher stammen diese genau?

Sabine: Unser Ziel ist es, ausschließlich Materialien aus regenerativen Quellen zu nutzen. Wir nutzen z. B. Wolle von bedrohten Schafrassen aus Vorpommern-Rügen, die für die Landschaftspflege eingesetzt werden. Für sommerliche Modelle setzen wir auf Hanf und Leinen aus Europa. Wir unterstützen eine französische Kooperative vom Hanfanbau bis zur Verarbeitung. Für einige unserer Modelle nutzen wir Baumwolle, die zu 100% recycelt ist. Dafür entwickeln wir mit Webereien auch Gewebekonstruktionen, die einen besonders stabilen Stoff erzeugen können. Unser Tanukimaterial führt noch einen Anteil Polyester mit, auf den wir gerne verzichten würden – und wir arbeiten auf Hochtouren daran, ihn zu ersetzen.

Materialien aus regenerativen Quellen. (Bild: Wildling Shoes/Sarah Pabst.)

HOLUNDER, WAPITI, TANN – die Namen eurer Schuhmodelle sind genauso ausgefallen wie ihr Look. Kannst du uns die Besonderheiten der Wildling-Schuhe erklären und woher die Inspiration der Namen kommt?

Sabine: Leben bedeutet Veränderung. Zu der aktuellen Herbst-/Winter Kollektion hat uns die Veränderung der Materialien inspiriert, besonders eine andere Art der Färbung, die “belebte” Flächen zulässt. So ändert sich die Optik im Laufe der Zeit und erzählt dabei von den gemeinsamen Abenteuern. Es entsteht nach und nach eine Used-Optik, die wir von Denim kennen und lieben. Wir möchten den Wandel zelebrieren. Das Produktteam hat deshalb sogar eine kleine Botschaft in den neuen Modellen versteckt, die genau darauf anspielt: Mudança, das portugiesische Wort für Veränderung.

Franzi: Die größte Inspirationsquelle für die Namen ist die Natur. Wir orientieren uns dabei i.d.R. an der heimischen Flora und Fauna. Bei der Namensfindung bzw.- gebung werden dabei auch die Schuhmerkmale wie z.B. Farbe, Innenfutter, Obermaterial etc. berücksichtigt. Außerdem spielt die Jahreszeit eine maßgebliche Rolle und idealerweise sollte sich das Kollektionsthema wiederfinden.

Euer Schuhwerk ist teilweise mit Hanf-Flachs-Vlies gefüttert. Was genau hat es mit dem Material auf sich und warum eignet es sich für die Schuhherstellung?

Sabine: Wildling möchte auch immer Modelle mit veganer Fütterung anbieten, die frei von erdölbasierten Anteilen und wärmend zugleich sind. Unser Hanf-Flachs-Vlies kommt aus regenerativem Anbau und ist eine kreative Übertragung aus der ökologischen Matratzenfertigung.

Die Grundform der Wildling-Schuhe basiert auf einer anatomischen Passform. Was hat es damit auf sich und warum seid ihr von diesem Konzept überzeugt?

Freie Fahrt für Füße dank beweglicher Sohle. (Bild: Wildling Shoes)

Sabine: Unsere Leistenform und die extrem bewegliche Sohle lassen dem Fuß freien Lauf. Die Sohle ist inspiriert von japanischen Ninja Boots und bietet durch ihre Form und das Material absolute Flexibilität. Damit können diese vielen -auch kleinen- Muskeln am Fußskelett perfekt “arbeiten”. Nur durch diese Aktivität bleiben Muskeln stark. Durch die zwischen 1,5 und 3,5 mm dicke Sohle kann man jeden Schritt spüren und steht so, wie beim Barfußlaufen, in direktem Kontakt mit dem Boden. Diese intensive Wahrnehmung von Körper und Raum ist ausgesprochen wichtig, um die richtigen Signale an Muskeln und Gelenke zu senden. Anders als beim rundum gepolsterten Schuh, bei dem der Körper dazu verleitet wird, zu große und heftige Schritte zu machen, wird die Bewegung im Minimalschuh weicher und vom natürlichen Abfederungsmechanismus des Körpers sanft abgefangen.

In welchen Lebensbereichen und bei welchen Aktivitäten ist das Tragen der Wildling-Schuhe möglich?

Franziska: Wir bieten Schuhmodelle für verschiedene Jahreszeiten an. Für den Sommer haben wir leichte Modelle aus Hanf, Leinen, Baumwolle oder auch unsere Tanukis, die zum Großteil aus Papier bestehen, super leicht sind und nach Kontakt mit Wasser schnell trocknen, sowie unsere Sandalen. Im Winter sind die Modelle höher geschnitten, mit schwereren Oberstoffen ausgestattet und warm gefüttert. Man findet also für jede Wetterlage den passenden Schuh.

Wildling Schuhe eignen sich für jede Lebenslage. (Bild: Wildling Shoes/Sarah Pabst)

Wildling Shoes kann man prinzipiell in fast jeder Lebenslage tragen. Wir bekommen Feedback von Menschen, die besonders viel gehen müssen, in Berufen wie Krankenpfleger/in oder Angestellte in der Gastronomie, dass sich das Tragen der Wildling Schuhe positiv auf ihr körperliches Befinden auswirkt. Manche gehen damit in die Berge oder machen Trailrunning. In Minimalschuhen wie Wildlingen werden Muskeln, Sehnen und Bänder gestärkt – aber eben auch stärker gefordert. Deshalb sollte man am Anfang nicht zu viel mit den ersten Barfußschuhen gehen und die Strecken nach und nach steigern.

Vielen Dank für das Interview, liebes Wildling-Team!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an Wildling stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare – wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

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