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Mehr als nur ein Sommertrend: Diversity und Nächstenliebe treffen auf die Modewelt

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#stayathome und #blacklivesmatter sind in jeder Branche aktuelle Topthemen, aber dennoch mehr als nur ein Sommertrend

Gerade zu Zeiten von Corona und institutionellem Rassismus wird uns allen bewusst, dass wir mehr denn je füreinander da sein müssen und für diejenigen einstehen sollten, deren Stimme nicht gehört wird und die auf unsere Hilfe angewiesen sind. Wie wichtig dieses Engagement ist, wissen auch einige CEOs und Inhaber kleiner und großer Fashion-Labels.
In der letzten Zeit haben die Themen rund um Rassismus und Covid-19 uns alle bewegt, und auch die Modeindustrie als globaler Marktplatz ist davon betroffen. Labels mit antiquierten Einstellungen stehen immer mehr in der Kritik, inklusive Markenimages bekommen Lob und Aufmerksamkeit. Durch die Funktion von Mode als Statement müssen auch die Marken klare Werte promoten und auf allen Kanälen repräsentieren, wofür ihr Name steht.
Zu den immer zentraler werdenden Aspekten Umweltschutz und Unterstützung nachhaltiger Projekte, gesellen sich auch das Bekennen zu Diversität und Antirassismus.

Was BIPoC geführte Marken und die allgemein bekannten Luxusbrands für Integration und gegen Benachteiligung tun und welche Rolle deine Unterstützung dabei spielt, erfährst du hier.


Black is beautiful

BIPoC ist selbstverständlich auch in der Modewelt Thema, denn auch die Szene der nachhaltigen Fashionbrands wird noch immer von weißen und männlichen Designern*innen und Gründern*innen dominiert. Es ist jedoch wichtig, auf die wortwörtliche Schönheit von Diversität aufmerksam zu machen.
Unternehmen, Brands oder Modellabel, die BIPoC-geführt sind, werden von Black, Indigenous People of Colour geleitet.
Ihre Mission ist es, Inklusion als Mentalität zu bewerben und Diversität als Grundwert zu etablieren. Sie stehen für die Veränderung, die so viele Demonstranten weltweit einfordern.
Während viele Schwarze, berühmte und weniger berühmte, ihre eigenen Erfahrungen mit Rassismus gemacht haben, scheint der Mangel an Gleichberechtigung in der Modeindustrie weiterhin ein Schrei nach Veränderung zu bleiben.
Aktivist*innen, wie auch aktivistische Unternehmen äußerten sich von Beginn ihrer Karriere an über den Mangel an BIPoC-Repräsentation in der Modeindustrie geäußert. Bis heute. Die Aufmerksamkeit dafür war selten so hoch wie in diesem Sommer, und die Szene gewinnt immer mehr an Präsenz und damit auch an Supportern. Endlich. Und hoffentlich stellt sich diese Unterstützung nicht nur als ein Sommertrend heraus, sondern als zeitloses, zukunftsfähiges Design.

40% aller BiPOC-geführten Unternehmen werden es laut aktuellen Statistiken nicht durch die Covid-19 Pandemie schaffen. Vorausgesetzt, sie bleiben auf sich allein gestellt.
In diesem Zusammenhang haben sich einige Communities gebildet, die sich gegen Rassentrennung und für Gleichberechtigung und mehr Diversität einsetzen. Auf diesen Plattformen wird deutlich, wie viel Talent, Style und Diversität die Labels zu bieten haben. Außerdem zeigen sie, wie wichtig gegenseitige Unterstützung ist, ganz besonders in Krisen-Zeiten wie diesen.
Ihr Ziel ist es, die verschiedenen kulturelle Einflüsse wertzuschätzen und in ihre Markenidentität mit einfließen zu lassen, sich mit Stolz zur jeweiligen Herkunft zu bekennen und dessen Werte in allen Farben und Formen nach außen zu tragen.
Kernelement der Communities ist die gegenseitige Unterstützung und Liebe und Leidenschaft für die individuelle und die gemeinsame Identität.


Welche BiPOC Mode-Marken kann ich unterstützen?

Engagement, Unterstützung, Nächstenliebe. Das fängt beim Individuum an, bei DIR. Und hier kommen ein paar Ideen, in welche Richtung du deine positiven Gedanken, deine guten Vibes, deine Daumen-Hochs und deine Shoppingausgaben ausrichten kannst.

Zum Beispiel BIPOC in Fiber widmet sich der Darstellung und Wertschätzung BIPoC-geführter Unternehmen in der Textilindustrie. Hauptsächlich sitzen diese Unternehmen in den USA, aber auch aus Europa sind einige Marken vertreten.
Das Startup selbst ist ebenfalls BIPoC-geführt und kann auf die Unterstützung von Crowdfunding Kampagnen für den Ausbau der Plattform zählen. Am Funding kann sich jeder beteiligen und damit die Community unterstützen, zu Coronazeiten geht das ganz bequem von Zuhause aus.

Auch in Deutschland gibt es solche Plattformen, wie etwa das BIPoC-Kollektiv Göttingen, oder Vertreter der Community an unseren Universitäten, zum Beispiel das BIPoC Referat der Uni Köln.

In der deutschen Community trifft man auf frankie & lou. Gründerin Arleny Stegmaier achtet bei ihren Kollektionen besonders auf die Verwendung nachhaltiger Textilien und trägt mit ihren Kleidungsstücken zur Gemeinschaft bei, indem sie eine Weitergabe-Projekt für Kleidung organisiert hat, die einem z.B. zu klein geworden ist.
In Berlin arbeitet Designerin Daniela Salazar mit der Überschussware europäischer Hersteller, um ihre latein-amerikanisch inspirierten Designs nachhaltig umzusetzen.
Ein weiteres Paradebeispiel für ein BIPoC-geführtes Fashionlabel ist Yoga Konga. Die Designs von Gründerin Luisa sind ihren Wurzeln entsprechend westafrikanisch inspiriert und werden der Umwelt zuliebe aus Bambus hergestellt.
Ein Interview dazu findet ihr hier.

Isa von Yoga Konga (Bild: Yoga Konga)

Trends für 2020: Soziales Engagement und Diversity bei immer mehr Fashion-Labels

Soziales Engagement rückt tatsächlich auch in innerhalb der gesamten Modewelt, sogar im Segment Mainstream- und Luxus-Szene immer mehr in den Fokus.

Hirschkind zum Beispiel setzt sich für die Flüchtlingshilfe gemeinsam mit der Berliner Caritas ein.
Für Belle Ikat gehört soziales Engagement ebenso zur Marke, wie ihre nachhaltigen Designs. In Indien arbeiten sie in Sachen Produktion mit dem “Institut für Philanthropie und humanitäre Entwicklung” zusammen, welches die Ausbildung der Töchter von Mitarbeiter*innen sponsert, die einzige Frauenklinik im Dorf führt und Workshops zu Themen wie Menschenrechte, Feminismus und Hygiene veranstaltet.
Designerin Michaela Ostermann von KALIMA ist seit letztem Jahr Dialogerin von Sevengardens im erweiterten UNESCO Netzwerk, um die Nachhaltigen Entwicklungsziele weiterzugeben.

Sogar namenhafte Luxusdesigner und -brands wie Gucci, Prada oder Ralph Lauren spenden zu Corona-Zeiten Beiträge in Millionenhöhe an Krankenhäuser, Hilfsorganisationen und die LGBTQIA+ Community.

Einige der Luxuslabels, beispielsweise Gucci, haben in den letzten Jahren Diversity Manager eingestellt. Das Label hat für die Position eine lateinamerikanische Frau eingestellt und setzt damit ein Statement. Der Vogue erzählte sie CEO Marco Bizzarri habe ihr anvertraut, sie wertzuschätzen, weil sie nicht aus der Fashionindustrie kommt, sie eine Outsiderin sei und er damit eine andere, wichtige Perspektive in der Führungsebene gewinne.
Prada zog nach und seit letztem Jahr achtet das Gremium darauf, mehr POC-Bewerber*innen einzustellen. 
Die Aufgabe von Diversity Manager*innen ist die Kontrolle des Unternehmens intern und nach außen hin auf Diskriminierung jeglicher Art sowie das Überprüfen von Kampagnen auf rassistische Anspielungen.
Auf der New Yorker Fashion Week 2017 erregte das Label J.Crew die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit mit seine Frühlings- bzw. Sommerkollektion, präsentiert von einem Modelcast bestehend aus Freunden, Familienangehörigen und Angestellten im Alter von 13-70 Jahren, wobei verschiedenste Ethnien und Körpermaße auf dem Laufsteg vertreten waren.
J.Crew wird von einer US-Amerikanerin geführt und setzt sich neben regulären sozialen Projekten sowohl für die Verwendung nachhaltiger und recycelter Textilien, als auch für die Gleichberechtigung der People of Colour und deren Gemeinde ein. Aktuelle Kampagnen betreffen neben Covid-19 auch die Black-Lives-Matter-Bewegung.

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The future is…

BUNT. Divers. Schön, so wie jede und jeder einzelne von uns.
Was wir mitnehmen sollten ist, dass wir alle gleich sind und daher jedem die Hand reichen sollen, der unsere Hilfe braucht. Dass wir überholte Klischeebilder hinter uns lassen müssen. Dass wir nicht allein sind, auch wenn wir übergangsweise isoliert leben müssen. Dass wir alle unseren Beitrag leisten können, für unsere Umwelt und unsere Menschheit.


Ein Artikel von: Marlit Kumpf
Bilder: Unsplash, Yoga Konga


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